Geschichte hautnah – Checkpoint Charlie und das Mauermuseum

Checkpoint Charlie
Checkpoint Charlie hat eine besondere Bedeutung für die deutsche Geschichte

Im Zentrum der deutschen Hauptstadt Berlin befinden sich zahlreiche Erinnerungen an die Geschehnisse einer ehemals geteilten Stadt. Eine Vielzahl von Denkmälern prägt das Stadtbild und verdeutlicht, dass hier die Vergangenheit in all ihren Facetten aufgearbeitet und der Öffentlichkeit näher gebracht wird. Unweit des Brandenburger Tores ist der wohl bekannteste Grenzübergang Checkpoint Charlie mit dem dazugehörigen Mauermuseum gelegen. Als Verbindungsstelle zwischen Ost- und Westberlin verkörpert er Geschichten von Trennung, von Flucht und nicht zu vergessen von Einheit und vom Wiedersehen. Besuchen Sie den Checkpoint Charlie sowie das angrenzende Museum, um einerseits mehr über den Aufbau und Fall der Berliner Mauer und zum anderen über missglückte und gelungene Fluchtversuche zu lernen.

Das Berlin der 60er bis 80er Jahre

Aufgrund der sich zunehmend verschlechternden Wirtschaftslage der DDR, stieg die Anzahl der Flüchtlinge von Tag zu Tag enorm an. Innerdeutsche Grenzvorrichtungen in Form von Zäunen und Überwachungsanlagen riegelten die Deutsche Demokratische Republik von der Bundesrepublik Deutschland ab, wodurch die Flucht aus den östlichen Bundesländern deutlich erschwert wurde. Berlin erhielt allerdings bereits auf der Jalta Konferenz 1945 – der Verhandlung über die Aufteilung Deutschlands unter den Alliierten des zweiten Weltkrieges – einen Sonderstatus. Die Grenze innerhalb der Hauptstadt bot damit den unzähligen Fluchtwilligen die letzte Chance einer Ausreise an. Mit dem abrupten Beginn des Mauerbaus in der Nacht vom 12. zum 13. August 1961 wird Deutschland endgültig in den Ost- und den Westsektor aufgeteilt. Bis zur langersehnten Öffnung der Mauer am 9. November 1989, vergehen 28 Jahre in denen Familien und Freunde rücksichtslos getrennt wurden und über zweihunderttausend Menschen Fluchtversuche unternahmen. 136 Flüchtlinge kamen, laut der Landeszentrale für politische Bildung, sogar an der Berliner Mauer ums Leben. All diese historischen Fakten, tragischen Schicksalsschläge und Erfolgsgeschichten sind im Museumshaus am Checkpoint Charlie dokumentiert.

Geschichte hautnah erleben

Auf der Friedrichstraße 43 – 45 können Sie eine Schnittstelle zwischen Vergangenheit und Gegenwart erkunden. Nach der Öffnung der Mauer trafen sich Amtsträger aus Frankreich, Großbritannien, der ehemaligen Sowjet Union, den Vereinigten Staaten und Deutschland, um mit einer feierlichen Zeremonie den Abriss des originalen, beigen Wärterhauses zu veranlassen.

Der damalige amerikanische Staatssekretär James Baker erklärte in diesem Zusammenhang: „Wir haben heute hier zusammengefunden, um es abzubauen und um den Konflikt, den es verursacht hat, zu begraben.“ Das Original wurde anschließend im Mauermuseum untergebracht. Allerdings veranlasste man im Nachhinein die Installation einer Replikation des Überwachungsstützpunkts als Touristenattraktion auf der Friedrichstraße. Verteilt auf drei Gebäude finden Sie im zugehörigen Museum eine ständig wachsende Ausstellung, welche die Chronik der Berliner Mauer dokumentiert und ganz individuelle Erlebnisse von Zeitzeugen wiedergibt. Die Geschichte wird ebenfalls in einer Sammlung von Fluchtobjekten zum Leben erweckt, so dass Sie vom Miniatur U-Boot bis hin zum selbstgebauten Heißluftballon einen hautnahen Eindruck gewinnen können. Des Weiteren bietet das Museum Filmvorführungen von Spielfilmen und Dokumentationen an, welche im Eintrittspreis mit inbegriffen sind.

Das Wichtigste auf einen Blick

Von 9 – 22 Uhr können Sie das Museum ganzjährig auf der Friedrichstraße 43 – 45 besuchen.

Den Standort erreichen Sie unkompliziert mit den öffentlichen Verkehrsmitteln über die Haltestelle Kochstraße/ Checkpoint Charlie. Mit der U-Bahnlinie 6 und den Buslinien M29 und N6 erreichen Sie die Station, welche nur 100 m vom Museum entfernt ist.

Kinder bis 6 Jahre haben freien Eintritt und Erwachsene zahlen pro Person einen Preis von 14,50EUR.

Über weitere Rabatte für Schüler, Studenten, Gruppen und zusätzliche Ausnahmen können Sie sich auf der offiziellen Website des Mauermuseums unter der Internetadresse https://www.mauermuseum.de/besuch/tickets-und-fuehrungen/ erkundigen.

Audioguides sind für einen Aufpreis von 5,00EUR in den Sprachen Deutsch, Englisch, Polnisch, Französisch, Spanisch, Chinesisch und Italienisch zu erhalten.

Um an Führungen oder auch Zeitzeugengespräche teilzunehmen, kontaktieren Sie das Museums Büro per E-Mail unter info@mauermuseum.de.

Über Sonderausstellungen und weitere Aktionen können Sie sich ebenfalls über die Website oder vor Ort im Büro des Mauermuseums auf der Friedrichstraße 43 informieren.